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FUJI-ABENTEUER

Nun kam der Tag des Aufstiegs auf den Mount Fuji. Hier ist es wichtig zu betonen, dass es Manuelas Idee war, dies zu machen *smile*. Worauf wir uns einliessen, wussten wir allerdings am Sonntagmorgen noch nicht, als wir das Gepäck in einem Schliessfach des Bahnhofs Nippori deponierten. Wir fuhren vor sieben Uhr mit der Bahn ab und kamen um 09.45 Uhr in Kawaguchiko-cho an, nach zweimaligem Umsteigen in Shinjuku und Otsuki. Weiter ging's mit dem Bus zur fünften Station am Mount Fuji.

Den Gipfel des inaktiven Vulkans konnten wir nicht ganz sehen, weil er von Wolken bedeckt war. Wir genossen eine Weile die Aussicht von dieser fünften Station (2305 m über Meer) in die Gegend der fünf Fuji-seen.

Um 12.15 starteten wir den Aufstieg auf den Berg. Unser Ziel an diesem Tag war eine Berghütte an der achten Station (3300 m über Meer). Dieser Aufstieg wird für uns ein unvergessliches Erlebnis bleiben, denn so anstrengend haben wir uns dies wirklich nicht vorgestellt. Bei jeder Berghütte, an der wir ankamen erhofften wir uns, es sei diese, in der wir eine Übernachtung reservierten.

Um 17.00 Uhr erreichten wir dann auch hocherfreut diese Berghütte. Ebenfalls erleichtert waren wir, als wir erfuhren, dass wir "nur" noch eine Stunde vom Gipfel entfernt waren. Die Sonne ging nun langsam hinter dem Berg unter und wir konnten sehr gut den Schatten vom Mt. Fuji betrachten.

In der Berghütte erhielten wir ein kleines Abendessen (japanisches Curry). Wir lernten noch einen Inder kennen und diskutierten noch ein bisschen mit ihm über die Schweiz, Japan und Indien. Danach gingen wir sehr früh schlafen.

Bereits um 3.00 Uhr morgens hiess es aufstehen und sich warm anzuziehen, denn draussen war es bitterkalt. Wir danken Norh Face für die super Jacken. Ebenfalls haben wir uns noch vor dem Aufstieg Handschuhe gekauft, die kamen natürlich auch voll zum Einsatz. Schon nach wenigen Schritten hatten wir warm genug, auch wenn uns ein kalter Wind um die Ohren bliess. Mit vielen anderen Bergsteigern stiegen wir im Dunkeln über das Vulkangestein hinauf. Da es jedoch Vollmond war und wir zusätzlich noch Taschenlampen dabei hatten, konnte man den Weg trotzdem sehr gut sehen. Es war interessant zu beobachten wie sich die Lichterkette den Berg aufwärts bewegte. Es ging noch steiler hinauf als am Tag zuvor. Diesmal waren wir "nur" knapp mehr als eine Stunde unterwegs, bis wir den Gipfel erreichten. Gespannt warteten wir auf den Sonnenaufgang. Dieser liess auch nichts zu wünschen übrig und wir machten dann auch eifrig Photos.

Nach dem Photo schiessen benötigte Chris kurz eine Pause. Die Höhe und Anstrengungen hinterliessen wohl Spuren. Wir schauten uns kurz den Krater vom Fuji-san an.

Danach begannen wir mit dem Abstieg. Dieser hatte's in sich. Der Abstiegsweg war ein anderer als derjenige für den Aufstieg. Der Weg war immer noch sehr steil und zusätzlich rutschig. Manuela setzte sich einige Male unfreiwillig auf den Boden, was ihr ein orangengrosser Bluterguss am Hinterteil bescherte. Irgendwie schien dieser Slalomweg am Mount Fuji kein Ende zu haben.

Unsere Oberschenkel und Knie liessen uns das auch spüren. Die letzten Meter zur fünften Station, die auf ebenem Boden, bewältigten wir dann im Zeitlupentempo. Über vier Stunden benötigten wir für den Abstieg. An der fünften Station assen wir was kleines und genossen einen letzten Blick auf den Fuji-san.

In aller Ruhe fuhren wir schliesslich nach Tokyo zurück. Zu grossen Taten waren wir an diesem Tag nicht mehr in der Lage. Wir holten unser Gepäck aus den Schliessfächer und fuhren mit dem Shinkansen von Tokyo nach Shizuoka. Am Bahnhof wurden wir von Anthony abgeholt. Er ist der Bruder von Kristen, einer Australischen Kollegin von Chris, die in London lebt. Anthony fuhr uns zu seinem Haus, wo wir die beiden folgenden Nächte verbringen durften.

 

Wir waren nicht seine einzigen Gäste. Er hatte auch Jason, ein Freund aus seiner Schulzeit, und Jason's Frau Mika bei sich. Bei unserer Ankunft waren ebenfalls Anthony's Nachbarn Kesua und Akiko im Haus. Und so tranken wir in erschöpftem Zustand noch eins/zwei Biere, ehe wir einen sehr anstrengenden Tag zu Ende brachten.

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