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Hue, ehemalige Hauptstadt von Vietnam

Wieder einmal per Bus ging's weiter zur nächsten Destination. Nach zwei Zwischenstopps (wieder Marble Mountain und einen weiteren Strand) kamen wir kurz vor 12 Uhr Nachmittags in Hue an. Im Mandarin Café gingen wir kurz Mittagessen. Der Inhaber dieses Cafés ist bekannt für seine vielen schönen Photographien, die typisch für Vietnam sind. Manu war voll begeistert von den Fotos, allerdings kauften wir uns zuerst keine. 

Auf Cyclos wurden wir durch Hue gefahren. Erster Halt war die Citadel, eine frühere Festung. Direkt vor dem Haupteingang befindet sich ein grosser Platz, der früher für Veranstaltungen oder Reden des Koenigs gebraucht wurden. Heute wird dieser eher für Sport gebraucht. Hinter dem Haupteingang befinden sich Ruinen von 125 Palästen, die wir aber nicht anschauen gingen. Wir fuhren hingegen weiter und schauten uns den zweiten Eingang zur Festung an. An der Mauer erkennt man Löcher, die von den Gefechten aus dem Vietnamkrieg stammen. Die nächste Pause durften sich unsere Cyclofahrer genehmigen, als wir einen kurzen Halt vor Lotusplantagen machten. Frauen in kleinen Bötchen kümmern sich um diese Pflanzen im Wasser. Die ärmsten Leute in Hue leben auf Hausbooten. Von einer Brücke aus konnten wir einige dieser Hausboote sehen. 

Den letzten Stopp unserer Tour machten wir beim Markt. Von Tieren kann man hier wirklich alles kaufen. Ebenfalls Fisch gibt's in Hülle und Fülle. Frösche sind auch sehr beliebt. Weiter sahen wir auch den Teil, wo Hüte verkauft werden. Die Gegend von Hue ist bekannt für die Herstellung der typischen vietnamesischen runden Hüte. Letzte Anstrengung für unsere Fahrer war, uns zum Hotel zurückzurudern. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an der Brauerei von Huda Bier vorbei. Einige Angestellten riefen Huda als sie Chris sahen. Er trug an diesem Tag ein Shirt von Tiger Beer (Brauerei in Saigon). Auf dem Rückweg gab's dann Stau vor einer Schule. Die Kids hatten aus und viele werden von ihren Eltern per Motorrad abgeholt. Das Chaos war perfekt. Wir verabschiedeten uns von unseren Chauffeurs. 

Bis zum Abendessen spazierten wir ein wenig um das Hotel herum. Einige der Gruppe (darunter auch Chris) genehmigten sich ein Achtgangmenu für umgerechnet ca. Fr. 8.50. Weniger Freude hatten Manu und die anderen Gruppenmitglieder, weil sie nicht unbedingt das bestellte Essen erhielten. Es stellte sich heraus, dass die englische Übersetzung auf der Karte zum Teil nicht stimmte. Nichtsdestotrotz gingen wir auch an diesem Abend kurz in den Ausgang. Bei Pastis oder Bier plauderten wir ein wenig im DMZ-Café. 

Am nächsten Morgen sorgten einige Damen dafür, dass wir erst mit 20-minütiger Verspätung zur Bootsanlegestelle laufen konnten. Mit dem Boot fuhren wir nämlich dem Hue River stromaufwärts. Bei einer Pagode direkt am Fluss gelegen machten wir unseren ersten Halt. Noch vor dem Vietnamkrieg wurde diese Pagode zerstört, im Auftrag eines Präsidenten, der den Buddhismus in Vietnam abschaffen wollte. Neu aufgebaut wurde diese erst nach dem Vietnamkrieg. Vor dem Buddha-Turm erzählte uns Sinh die Geschichte dieser Pagode. Im Tempel sind verschieden Buddhastatuen ausgestellt. Wir schauten uns diese kurz an. Ausgestellt ist ebenfalls ein altes Auto. Stellt sich die Frage, was hat dieses in einer Pagode zu suchen? Zurzeit, als Vietnam's Präsident den Buddhismus abschaffen wollte, fuhr ein Mönch in diesem Wagen nach Saigon. Er verübte einen Selbstmord, indem er sich in diesem Wagen anzündete. Mit dieser Aktion erreichte er viele Protestaktionen seitens der Buddhisten gegenüber Vietnams Regierung. Abschliessend unseres Besuches der Pagode sahen wir einen sehr schönen Garten, u.a. mit Wasserlilien, einem Buddhaturm und Bäumen im Hintergrund. 

Bevor wir wieder das Boot bestiegen, genossen wir die Aussicht vom Eingang zur Pagode aus. Weiter flussaufwärts legten wir nach einer halben Stunde wieder an. Sinh fragte die Gruppe, ob wir mit Motorrad oder zu Fuss zum Mausoleum gehen wollten. Erstaunlich war die Mehrheit für die Variante zu Fuss. Dies sorgte auch dafür, dass der Zeitplan etwas knapp wurde. Das Mausoleum war sogleich auch eine zweite Festung, die als Ersatz derjenigen von Hue gebaut wurde. In diesem Mausoleum schauten wir uns als erstes das Pavillon an mit dem kleinen See davor, wo der König seine Freizeit verbringen konnte. Weiter sahen wir den restlichen Teil der Festung. Als letztes hielten wir beim Mausoleum an. Niemand weiss, ob überhaupt ein König der Ming-Dynastie dort beerdigt ist. Im Eiltempo liefen wir zum Boot zurück. 

Auf der Rückfahrt nach Hue assen wir etwas zu Mittag. Wir tätigten noch einen Grosseinkauf, damit wir während der voraussichtlich vierzehnstündigen Bahnfahrt nicht verhungern oder verdursten mussten. Im Mandarin Café bestellten wir zusätzlich Take-away Sandwiches. Manu, immer noch sehr von den Fotos begeistert, kaufte sich drei Bilder und liess sich diese auch signieren. Um 15.00 Uhr wurden wir von Taxis abgeholt und zum Bahnhof Hue gefahren. Mit nur zwanzigminütiger Verspätung traf dann auch der Zug ein. Ein Abteil im Schlafwagen teilten sich nebst Manu, Chris auch Rachel und Leone. Leone hatte an diesem Tag Geburtstag. Gleich nach der Abfahrt drückten sich alle Tourmitglieder inkl. Führer Sinh in unser Abteil, wo zur Überraschung ein riesengrosser Geburtstagskuchen an Leone überreicht wurde. Ebenso bekam sie noch eine Karte mit all unseren Glückwünschen. Wir alle genossen den Kuchenschmaus sehr. So circa. um 21.00 Uhr liessen sich dann auch die letzten in den Schlaf schaukeln.

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