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Auf Jaguar Pirsch im nördlichen Pantanal

Mit Azul flogen wir von Salvador nach Cuiaba - in die Stadt im nördlichen Pantanal. Dort sind wir auch vom Fahrer des Guesthouses Ecoverde abgeholt worden - jedoch war im Guesthouse niemand auffindbar. Nur ein Gast welcher uns gnädigerweise die Türe öffnete und uns reinliess...

Geschlagene 2 Stunden harrten wir im Garten bei Temperaturen um die 38 Grad aus - ohne Klima und ohne Wasser. Als der Inhaber schlussendlich dann doch noch auftauchte, war er ganz erstaunt, dass wir noch kein Zimmer hatten und niemand da war - er feierte während dieser Zeit nämlich ausgiebig seinen Geburtstag ;-)..

Die Reise ins nördliche Pantanal begann somit schon mal ziemlich chaotisch. Auch am nächsten Tag mussten wir zuerst auf Bargeldsuche gehen, da ALLE Banken in Brasilien streiken, ist es jeweils ziemlich schwierig Automaten zu finden - welche noch genügend Geld ausspucken. Nachdem dies nicht geklappt hatte, konnten wir unsere Tour dann doch noch über Paypal bezahlen.

Mit ein bisschen Verspätung von ca. 2 Stunden - aber an dies gewöhnt man sich in Brasilien - ging die Reise los. Mit zwei Franzosen, Steve und Olivier welche in Luxembourg leben und dem Russen Sava, welcher seit 8 Jahren auf Hawaii in Honolulu lebt und unserem Guide Tim, fuhren wir zuerst nach Pocone. Dies ist die letzte Stadt bevor es ins Niemansland geht. In Pocone kauften wir viele Liter Wasser, damit wir auf der Strecke auch versorgt sind.

Auf dem Transpantaneira Highway - nicht zu vergleichen mit einem US Highway - den dieser hier ist nur eine aufgeschüttete Strasse, fuhren wir die ersten 42 Kilometer bis zur Unterkunft - in einem klimatisierten Wagen, wir schätzen dies zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig ;-). Unterwegs konnten wir bereits die ersten Capybaras, Kaimane und verschiedene Vögel auch den Jabiru bestaunen.

Am späteren Nachmittag gings in Vollmontur auf einen Hike durch den Dschungel. Bei Temperaturen um die 45 Grad lief auch mir der Schweiss nur so runter. Trotz der Hitze, haben wir Affen, die spezielle Pantanal-Plattschildkröte, einen Sumpfhirsch und wieder viele verschiedene Vögel entdeckt.

Am nächsten Morgen bestiegen wir einen 20 Meter hohen Aussichtsturm. Erblickten den Sonnenaufgang und genossen wie das grösste Feuchtgebiet der Welt aus dem Tiefschlaf erwachte. Zum Vergleich, das Pantanal ist mit einer Fläche von etwa 230.000 km2 Fläche fast genauso gross wie die ehemalige Bundesrepublik Deutschland.

Nach dem Frühstück, setzten wir uns auf die Pferde und trotteten während ca. 2 Stunden durch das Gebiet rund um die Lodge. Diesmal waren wir leider nicht so erfolgreich mit der Tiersuche. Trotzdem war es ein lustiges Erlebnis und die Dusche danach einfach HERRLICH :-).

So gegen halb drei Uhr hiess es eigentlich aufsteigen und weiterfahren zu unserer nächsten Lodge dem Porto Jofre Campsite. Der Fahrer kam jedoch erst um 17.30 Uhr und wir hatten noch mehr als 100 Kilometer Autofahrt vor uns. Somit blieb die Begutachtung von Tieren diesmal leider ein wenig auf der Strecke. Im Dunkeln, bei offenem Wagen durchs Pantanal zu rasen, war nicht sehr angenehm und ist auch nicht empfehlenswert. Irgendwie schafften wir es dann doch noch heil ins Ziel und bekamen um 21.30 Uhr sogar noch ein Abendessen.

Auf Jaguar Pirsch

Den nächsten Tag verbrachten wir auf einer Bootstour auf dem Fluss Cuiaba, Piquiri und Tres Irmaos und gingen auf Jaguar Pirsch. JA wir haben dieses majestätische Tier gesehen, leider nicht ganz, sondern praktisch nur liegend und auch von sehr weit her, trotzdem es war ein Erlebnis.


Der Jaguar, bringt 100kg auf die Waage, ist ca. 1.5 Meter lang wovon sein Schwanz ca. 60cm misst. Seine effektivste Waffe ist das vor Kraft strotzende Gebiss. Während andere Grosskatzen ihre Beute ersticken oder per Genickbruch töten, erledigt der Jaguar dies mit einem einzigen gezielten Biss, meistens kurz hinter dem Ohr treibt er seinen scharfen Eckzahn durch die Schädelknochen seiner Beute. Er hat doppelt soviel Bisskraft wie ein Löwe. Somit trägt der Jaguar auch den übernahmen "Der mit einem Schlag tötet".

Der Jaguar fasziniert nicht nur uns sondern eine Menge an Tierfotografen. Auch sie waren unterwegs mit ihren riesen grossen Objektiven - an diesem Tag hätte ich nun definitiv gerne meine Kamera gegen ein solches Objektiv eingetauscht ;-).

Über 127 kleinere und grössere Holzbrücken, die oftmals in sehr abenteuerlichem Zustand sind und regelmässig geflickt werden müssen fuhren wir am nächsten Tag die 145 Kilometer auf der Transpantaneira Road wieder zurück nach Cuiaba. 

Dies bei Temeparturen von mehr als 45 Grad und im offenen Auto. Es war nicht sehr angenehm und in der Lodge, in welcher wir noch ein Mittagessen genossen, sorgte eine Abkühlung im Pool für eine tolle Erfrischung. 

Die Pantanal Tour war anstrengend aber ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir waren begeistert.

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Kommentare: 3
  • #1

    Caro (Donnerstag, 29 Oktober 2015 11:13)

    In Vollmontur bei 45 °C - nix wirklich cool :-) Die Eule gefällt mir persönlich ja am besten :-) LG, Caro

  • #2

    Mami u. Papi (Sonntag, 01 November 2015 22:26)

    Was für erlebnisreiche, eindrückliche Bilder.
    Weiterhin viel Spass.

  • #3

    Nici (Montag, 09 November 2015 19:16)

    Wow, Abentür pur! Eifach idrücklich!