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Valdivia - Bootsausflug und Kunstmann Bierbrauerei

Auf dem Weg Richtung Valdivia besuchten wir den kleinen Ort "Frutillar". Das Wetter war an diesem Tag leider nciht sooo schön, trotzdem spazierten wir kurz am See entlang und umrundeten das speziell gebaute Gebäude Teatro del Lago. In einem kleinen Imbiss ass Chris eine Wurst und ich eine Empanada. Die Mitarbeiter dieser Imbissbude waren alle nicht wirklich motiviert und ihre Gesichter sahen aus wie drei Tage Regenwetter. 

Nicht einmal das kleine Trinkgeld konnte ihre Stimmung heben. Naja es gibt Menschen bei denen sind die Mundwinkel einfach nach unten fixiert. Dabei ist LACHEN doch soooo gesund ;-). Gibt zwar ein paar Fältchen mehr im Alter, dafür aber schöne ;-)... Wir beschlossen dann auch ganz schnell diesen traurigen Ort zu verlassen und fuhren weiter nach Valdivia genauer gesagt nach Niebla wo wir in der Unterkunft Las Hortensias ein tolles Zimmer gebucht haben...

Doch bevor wir dort eincheckten, besuchten wir kurz Valdivia selber. Die Stadt mit ihren über 150000 Einwohnern befindet sich ca. 15 Kilometer vom Pazifik entfernt und liegt am Rio Calle-Calle. Sie hat einen tollen Fischmarkt direkt am Fluss, dieser besteht aus einem Gemisch von Salz- und Süsswasser. Gleich beim Fischmarkt tummeln sich jeweils bis am Mittag einige riesige Seelöwen, Kormorane, Seemöwen, Pelikane und Assgeier. Das Plätzchen ist bestens ausgesucht und es wird kreischend um die vielen Fischabfälle gekämpft. Ein sehr lustiges Schauspiel.

Wir buchten für den nächsten Tag einen Bootsausflug und machten uns anschliessend auf den Weg nach Niebla. Niebla ist ein kleiner Fischerort am Pazifik. Die Unterkunft war komplett aus Holz gemacht, wir waren in dem Häuschen im 2. Stock. Am Abend fuhren wir einen Ort weiter nach Los Molinos und genossen eine leckere Fischmahlzeit bei einem traumhaften Blick auf die Bucht und einem fantastischen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Valdivia und parkten unser Auto direkt am Pier. Hier gibt es überall putzwütige Männer am Strassenrand, die einem während der Abwesenheit das Auto putzen. Wir beschlossen einen solchen Herrn zu bezahlen und auf seine Putzkünste zu vertrauen. Dazu mehr später. Die Bootstour startete um 12.30 Uhr. Wir waren wiedermal die einzigen europäischen Touristen. Das kleine Boot, bot noch Platz für eine Mädchenschülergruppe der Escuela Mexico von Valdivia, eine separate Lehrergruppe, ca. 15 Mitarbeiter der Telecom Sur sowie eine Mutter und ihre Tochter aus Santiago.

Das Boot tuckerte entlang dem Rio Calle-Calle, Rio Valdivia, Rio Guacamayo und dem Rio Angachilla entlang bis zur Peninsula San Ramon. Unterwegs gab der Guide einige Informationen über die Fauna sowie über die Nutzung des Flusses und den Export von Holzspänen nach China.

Auf der Peninsula San Ramon angekommen, erhielten wir zuerst einen Begrüssungscocktail (Pisco Sour), danach hatten wir ca. 1 Stunde freie Zeit zur Verfügung um uns mit Tischtennis oder anderen Aktivitäten zu entspannen. Das anschliessende Mittagessen mit Salat, Kartoffeln und dem traditionell gebratenem Fleisch haben wir sehr genossen. Das Fleisch wird hierbei langsam auf dem Holzfeuer gebraten und anschliessend in einem speziellen Topf mit glühender Kohle darunter serviert.

Nach dem Mittagessen um ca. 16.00 Uhr begaben wir uns alle auf eine kleine 1 stündige Wander-Tour über die Insel. Der Guide erklärte sehr vieles über die Flora und testete am Schluss sogar die Schüler ;-). 

Und jetzt wirds spannend. Die Chilenen in diesem Teil von Chile essen um ca. 17.30 Uhr sogenannte "Once". Ihr fragt euch nun sicherlich was denn das schon wieder ist. Ganz einfach "Zvieri" mit Butter- Marmeladenbrot und Kuchen und dazu gibts traditionellen chilenischen Kaffee (Nescafe ;-)). Wir haben soooo viel zu Mittag gegessen, dass wir unmöglich schon knapp 1.5 Stunden später wieder essen konnten. Die Chilenen haben hierbei aber kräftig zugelangt ;-). Danach ging die Bootsfahrt wieder zurück zum Hafen in Valdivia. Es war eine sehr amüsante Tour.

Besuch der Bierbrauerei Kunstmann 

Tags darauf besuchten wir, vor der Fahrt nach Pucon, noch die Bierbrauerei Kunstmann. Die Geschichte dieser Brauerei geht bis ins 19te Jahrhundert zurück. Im Jahre 1851 gründete Carl Anwandter diese erste Brauerei in Chile. Im Jaher 1960 wurde Sie vom verheerenden Erdbeben komplett zerstört. Danach wurde bis in die 90er Jahre kein Bier mehr gebraut. Als Armin Kunstmann 1997 das Grundstück kaufte, die Brauerei wieder neu aufbaute und in Betrieb nehmen konnten, nahm die Erfolgsgschichte ihren Lauf.

Heute gehört das Kunstmann Bier zu den köstenlichsten Bieren in Südamerika. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen mehr als 100 Mitarbeiter und die ganze Familie ist involviert. 

Die Tour war sehr interessant und am Schluss zapften wir frisches, noch nicht gefiltertes Bier in die geschenkten "Bierhumpen". Es war sehr lecker. Nach der Tour haben wir im urchigen, deutschen Lokal noch eine Kleinigkeit gegessen. Man fühlte sich wie in Deutschland, aus den Lautsprechern klang bayrischer Jodel und auch die Einrichtung erinnerte daran.

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